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Podiumsdiskussion zum Ärztemangel im Land

Bei einer von der CDU Villingen-Schwenningen initiierten Veranstaltung im Schwenninger Capitol ging es um den eklatanten Ärztemangel im Land. Zu den Gästen auf dem Podium gehörten neben Thorsten Frei der Schwenninger Kinderarzt Dr. Röser, Dr. Michael Preusch MdL, der Gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Guido Wolf MdL, Harald Rettenmaier, AOK-Geschäftsführer, Kai Sonntag, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Baden-Württemberg, OB Jürgen Roth, und Prof. Dr. Kumle, Leiter Zentrale Notaufnahme Schwarzwald-Baar-Klinikum.

Anlass ist der landesweit bekannt gewordene Fall des Kinderarztes Stefan Röser. Er betreut wegen des Ärztemangels in seiner Praxis täglich bis zu 150 Patienten. Weil er angesichts des Mangels so viele Kinder behandelt, hatte er das zugeteilte Budget um 100 Prozent überschritten, was seitens der Kassenärztlichen Vereinigung zu Regressforderungen führte. Dies führte zum Entschluss, die Kassenzulassung abzugeben. Nach Verhandlungen mit der KV verlängerte Röser um ein halbes Jahr. Aber wie soll es hier und generell weitergehen?

Eine Patentlösung gebe es nicht, betonte Thorsten Frei. Die Zahl der Vertragsärzte sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen, aber aus vielerlei Gründen reiche die Zahl nicht aus. „Ein Grund ist der demografische Wandel und damit parallel steigende Bedarfe an medizinischer Versorgung.“ Entsprechend müssten die Ausbildungskapazitäten erweitert werden. „Grundsätzlich müssen wir wegkommen von immer mehr Bürokratie in den Praxen, damit Ärzte wieder mehr für den Patienten haben. Auch Telemedizin oder eine Verlagerung von Behandlungen auf medizinische Fachangestellte brächte eine gewisse Entlastung. Auch mit Medizinischen Versorgungszentren in kleineren Kommunen mache man gute Erfahrungen.